Untersuchung der Radrennbahn
Die vom Förderverein in Auftrag gegebenen Untersuchungen sind abgeschlossen! Zuerst wurde im Dezember 2015 der Baugrund untersucht, dann folgten im April 2016 die aufwändigen Bauwerksprüfungen der Fahrbahn. Der Förderverein finanziert diese Arbeiten allein mit den bisher eingesammelten Spendengeldern.
Baugrunduntersuchungen
Am 3. Dezember begann die Roxeler Ingenieurgesellschaft mit den Untersuchungen zum Baugrund. Den Anfang machten Rammsondierungen zur Feststellung des Verdichtungsgrades der Tribünen. Dazu diente eine Ramme bestehend aus einem 10 kg schweren Rammbär, der über einen Schlagkopf nach und nach aneinander gesetzte Stangen in den Boden rammte. Der Rammbär wird hydraulisch mit Hilfe eines Kompressors etliche Male angehoben und fallen gelassen. Das jeweilige Eindringen der Eisenstangen in den Boden ist durch Markierungen an der Stange messbar und wird protokolliert. Erfasst wurde dabei die Bodenverdichtung bis zur Tiefe von 9 m.
Danach erfolgten die Arbeiten mit der Schlitzsonde zur Feststellung der Bodenzusammensetzung. Dafür wurden mit einer motorgetriebenen Ramme Sonden in den Boden gerammt. Diese 2 m langen Stahlstäbe sind ausgehöhlt und füllen sich beim Vortrieb mit einem Kern aus dem durchdrungenen Boden. Der Inhalt der herausgezogenen Sonde wird jedes Mal begutachtet und protokolliert, anschließend in kleine beschriftete Plastiktüten eingefüllt. Durchgang für Durchgang wurde die Rammtiefe der Sonde durch Ansetzen einer weiteren Stange verlängert bis die Tiefe von 8 m erreicht war.
Fotos: Michael Mertins
Die Untersuchungen wurden auf der Rasenfläche des Innenraums bis zu einer Tiefe von 4 m fortgesetzt. Der auswertende Geologe stellt nach den Ergebnissen den Verdichtungsgrad und die Tragfähigkeit der Tribünen und die Belastbarkeit des Rasenplatzes fest. Diese geotechnischen Untersuchungen sind Grundlage des zu entwickelnden Sanierungsplans und der angestrebten Erweiterung des Teppichs. Sie müssen Antworten auf die Fragen geben: Trägt der Grund unter der Rasenfläche einen verbreiterten Teppich? Sind Verwerfungen und Absenkungen des Bodens zu erwarten? Sind nach einer Sanierung der Fahrbahn noch Setzungen des Baugrunds zu erwarten? Wie stabil sind die Aufschüttungen hinter den Steilkurven?
Zur Verdeutlichung der Untersuchungen hier ein kurzer Film!
Video: Michael Mertins
Bauwerksprüfungen
Am 12. April war es soweit: Ideale Wetterbedingungen ließen endlich die schon lange geplanten Untersuchungen der Fahrbahn zu. Die Roxeler Ingenieurgesellschaft aus Münster rückte mit zwei Fahrzeugen und drei Mitarbeitern an. Zuerst wurde die Lage der Stahlbewehrung im Beton geortet, um diese bei den anstehenden Bohrungen nicht zu zerstören. Anschließend wurden 15 Bohrkerne entnommen und ebenso soviele Bohrmehlproben. Diese wurden anschließend chemisch (Bestimmung des pH-Wertes und Feststellung der Karbonatisierung) und physikalisch auf Druckfestigkeit untersucht. An einigen Stellen ist die Fahrbahn zur Sichtung des Zustandes der Bewehrung und der Spannköpfe (Anker) geöffnet worden. Abschließend wurden alle Bohr- und Stemmlöcher wieder fachgerecht mit PCC-Zement verschlossen.
Als erstes Ergebnis kann festgehalten werden, dass sich die Fahrbahn und ihre Stahlbewehrung in einem guten Zustand befinden. Lediglich in den schon durch tiefe Risse geschädigten Bereichen gibt es nennenswerte Korrosion. Die Brüstung weist unterschiedlich starke Zersetzungen auf, ist aber sanierbar. Die chemischen und physikalischen Prüfungen der Fahrbahn haben inzwischen den ersten guten Eindruck bestätigt: Der Beton weist eine hervorragende Härte auf, die Karbonatisierung des Betons ist nur minimal festzustellen und die Betonschicht weist nur ein geringes Eindringen von Chloriden auf. Der vollständige Prüfbericht liegt seit Anfang Juli 2016 vor. Seine Ergebnisse waren die Grundlage für die Machbarkeitsstudie des Architekturbüros Schürmann, die Ende Oktober 2017 dem Förderverein übergeben wurde.
Die folgende Fotogalerie verdeutlicht die Arbeiten vom 12. bis 14. April
Fotos: Michael Mertins
Zur Veranschaulichung der Bauwerksprüfungen ein kurzer Film!
Video: Michael Mertins