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Mit dem Theaterlabor fand der Förderverein ein Filmteam, das innerhalb kürzester Zeit ein Drehbuch entwickelte und hochmotiviert die Dreharbeiten ausführte.

Herausgekommen ist kein dokumentarischer Film, sondern ein kleines, aber eindrucksvolles Kunstwerk: Es überrascht mit besonderer Musikkomposition, schnellen Schnitten und spektakulären Einstellungen. Also Helm auf und ab in die Steilkurven! Wer denkt, die alte Dame Radrennbahn sei zu alt für solche Aktionen, wird in drei Filmminuten eines Besseren belehrt.


Weiteres Bildmaterial präsentiert der Förderverein zum Bau der Radrennbahn, zum Architekten Clemens Schürmann – dem Schöpfer der Radrennbahn – und zu den verschiedensten Veranstaltungen der vergangenen sechs Jahrzehnte. Alle Bildpräsentationen sind untertitelt, der Bildwechsel ist mit 6 Sekunden vorgegeben.

Die Radrennbahn entstand südlich der Heeper Fichten auf der grünen Wiese des Holzbachs in den Jahren 1950 – 53. Unter schwierigsten Bedingungen entstand ein Meisterwerk des Rennbahnbaus. Die meisten Fotos der folgenden Bilderschau entstammen einem Fotoalbum, das der Bauunternehmer zur Dokumentation anlegte. Beeindruckend ist die Improvisationskunst der Bauarbeiter und der hohe Anteil der Handarbeit bei einem Projekt dieser Größenordnung.


Mit Clemens Schürmann wählte die Stadt Bielefeld als Bauherrin den Begründer der Architekten-Dynastie Schürmann. In komprimierter Form zeigen die Bilder die Lebensstationen Schürmanns nach und stellen sein Werk in den europäischen Kontext. Seine Erfahrung als Rennfahrer konnte der gebürtige Münsteraner fabelhaft in seine Konstruktionen der schnellsten Velodrome Europas einfließen lassen.


Die Präsentation zeigt eindrucksvoll, dass das Bielefelder Radsportstadion nicht nur Mittelpunkt des westfälischen Sports war, sondern auch in politischer und kultureller Hinsicht. Ungeahnt groß ist die Palette der hier gelaufenen Großveranstaltungen. Mit Platz für 15 000 Zuschauer war das Stadion lange Zeit der größte Versammlungsort der Stadt.


Dieser Kurzfilm ist ein besonders wertvolles Dokument: Er zeigt die Großveranstaltung am 17. Juni 1958 zum Gedenken des Arbeiteraufstands in der DDR. Hauptredner war Ernst Lemmer, seinerzeit Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen. Seine Rede wurde umrahmt von Auftritten einer Motorrad- und PKW-Staffel der Verkehrspolizei, Volkstänzen der Deutschen Jugend des Ostens (DJO) und einem Steherrennen. Hauptattraktion war die Landung eines Hubschraubers der Bundeswehr und ein Fallschirmspringer. Der Film dokumentiert eindrucksvoll, dass die Radrennbahn auch für politische und kulturelle Veranstaltungen genutzt wurde und dafür ein idealer Veranstaltungsort war. Übrigens, der „dicke Herr“, der im Hubschrauber einen Rundflug über Bielefeld erleben durfte, ist Minister Ernst Lemmer!

Dieser einmalige Kurzfilm wurde von der Familie Welt aus Steinhagen zur Verfügung gestellt.