Willi Postler

Seine radsportlichen Qualitäten, die sich beim Kunstradfahren und Radball im Arbeiterradsportverein SOLIDARITÄT entwickeln, machen ihn schnell zu einem der besten Amateur-Bahnfahrer Deutschlands. Aber auch sein Fahrradgeschäft am Kesselbrink erlangt nach dem Ende seiner sportlichen Karriere durch Rennräder der Marke POSTLER Kultstatus. Als Radsportidol der 1930er und 1940er Jahre bleibt er in Westfalen unvergessen.

Willi Postler in Siegerpose um 1930;
Privatfoto/Historisches Museum Bielefeld

Als Kind des Ruhrpotts, geboren am 30. August 1914 in Herten, begann Willi gegen den Willen der Eltern im Alter von 13 Jahren mit dem Radsport. Nach einer Lehre als Fahrradmechaniker bildete er mit Fritz Gayk ein äußerst erfolgreiches Gespann. Die GÖRICKE-Werke holten den aufstrebenden Amateur 1935 nach Bielefeld, wo er dem RV TEUTOBURG beitrat. Mit dem neuen Partner Paul Langhoff konnte Willi seine Siegesserie fortsetzen. Weitere Partner waren in den Folgejahren Erich Viehmeyer und Heinz Wengler.



Am 25. April 1946 trat Willi in den RC ZUGVOGEL ein und legte ein fantastisches Comeback hin. Mit Günther Pankoke bzw. Werner Holthöfer bildete er erfolgreiche Gespanne, die unter anderem auf der Königsbrügge in Bielefeld-Sieker etliche umjubelte Siege erkämpften. Nach seiner radsportlichen Karriere widmete sich der Mechanikermeister ab 1950 seinem Radsportgeschäft. Mitte der 1960er Jahre suchte ihn eine virusbedingte Nervenlähmung heim, aber als zäher Bursche gewann er auch diesen Kampf um sein Leben. 1972 übergab er das Geschäft an seine beiden Töchter Helga und Erika. Willi verstarb am 8. März 2006. Damit verlor Bielefeld einen großen Gentleman des Radsports, der niemals ein Rennen aufgegeben hat.


„Der Gentleman auf dem Rad“


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